Nicht nur der Ablauf des Einrichtungsalltags wird von den Besucherinnen gestaltet, sondern auch die Rahmenbe-dingungen. So entscheiden die Mädchen und jungen Frauen über Öffnungszeiten, Raumnutzung und -gestaltung, den Einsatz von Praktikantinnen und haben selbstverständlich Mitsprache über den finanziellen Mitteleinsatz.

 

Sie übernehmen in Eigenregie die Gestaltung und Organisation der Ferienprogramme, wobei die unter-schiedlichen Interessen häufig Konfliktpotenzial bilden. Dieses wird nach demokratischen "Spielregeln" bearbeitet, um letztendlich gemeinsame Aktionen durchzuführen. Natürlich wird dieser Prozess von uns bzw. auch von älteren Besucherinnen begleitet.

 

Grundgedanke für diesen Ansatz der Alltagspartizipation ist, dass es tatsächlich etwas zu entscheiden gibt!

 

Alle Mädchen können sich direkt und indirekt beteiligen. Dazu ist es erforderlich, am Anfang jeder Beteiligung einen weitgehenden Informationsgleichstand herzustellen, was durch die unterschiedliche Besuchsfrequenz und die sehr große Altersspanne in einigen (Entscheidungs-) Fällen schwierig ist. Dabei übernehmen die Kolleginnen und/oder langjährige Besucherinnen die Informantinnenrolle.

 

Die Herstellung einer absoluten Transparenz in Bezug auf Entscheidungen und Ziele spielt dabei eine entscheidende Rolle. Dies wird u.a. über reale Gestaltungsmöglichkeiten, Lebensweltbezug, Altersangemessenheit und Methoden-vielfalt erreicht. Zwischen der Planung und der Umsetzung von Beteiligungsvorhaben bestehen enge zeitliche Zusam-menhänge.